Wilhelm Löhes Ur-Urenkel gingen in Elkan Naumburgs Schulhaus

Überraschende Einsichten einer historischen Spurensuche zum Löhejahr 2008

Löhe-Ururenkel

Seit vielen Jahren hefte ich mich journalistisch an die Spuren der aus dem Treuchtlinger Raum Mitte des 19. Jahrhunderts nach Amerika ausgewanderten Juden und Christen. So war ich im letzten Sommer in New York bei Elkan Naumburgs Konzertmuschel im Central Park (siehe vorletzter Beitrag “Elkan Naumburg – ein Treuchtlinger in New York”) und anschließend in Frankenmuth (Michigan) bei den Nachfahren der Auswanderer aus dem Altmühltal und Westmittelfranken.

Unterstützt wurden sie bei der Reise in die unbekannte Ferne und Zukunft von Pfarrer Wilhelm Löhe aus Neuendettelsau, der ihnen geistliche und praktische Nothelfer mit auf die Reise gab. Löhe war auch der Begründer der Diakonie in Bayern und gilt als einer der evangelischen Kirchenväter. Der Dorfpfarrer von Neuendettelsau habe die bayerische Landeskirche mehr geprägt, als er selbst gedacht hat. Das sagte der bayerische Landesbischof Dr. Johannes Friedrich am heutigen Sonntag in Neuendettelsau bei einem Empfang anlässlich des 200. Geburtstags von Löhe.

Bei der anschließenden Begegnung bin ich mit den Ur-Urenkeln von Wilhelm Löhe ins Gespräch gekommen: auf unserem Bild von links Dieter Löhe, Elisabeth Bölke, geb. Löhe, und Rudolf Löhe, alle in Polsingen in der Nähe von Treuchtlingen aufgewachsen. Die beiden Männer gingen in Treuchtlingen in die Mittelschule. Das war das Gebäude, das Elkan Naumburg aus New York seiner Heimatstadt Treuchtlingen ursprünglich als Kinderbewahranstalt gestiftet hat.

Spurensuche in der Vergangenheit einer Stadt, einer Region kann (eine) spannende Geschichte sein.

Der Erinnerung an die jüdischen Treuchtlinger, ihre einst bedeutende Gemeinde, ihre wichtigen Persönlichkeiten und ihr Ende 1938 gehört übrigens ein Buch, an dem ich zur Zeit arbeite. Es erscheint am 9. November 2008 zum 70. Jahrestag der Reichspogromnacht. wek

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